„Namen, nicht Nummern“ digital ergänzt: Pforzheim aktualisiert Gedenken an 364 NS‑„Euthanasie“-Opfer
Die Stadt Pforzheim hat ihre Dokumentation zu den NS‑„Euthanasie“-Verbrechen aktualisiert: Neue Forschung belegt 364 Opfer aus der Region – abrufbar per QR‑Code direkt am Denkmal.
Pforzheim. Zwischen 1939 und 1945 ermordeten die Nationalsozialisten im Rahmen der sogenannten „Euthanasie“-Programme hunderttausende kranke und behinderte Menschen – darunter zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Pforzheim und Umgebung. Bereits 2013 setzte die Stadt mit einer Gedenktafel auf dem Hauptfriedhof und der Publikation „Namen, nicht Nummern“ ein Zeichen der Erinnerung.
Jetzt wurde die Dokumentation digital erweitert: Ein QR‑Code am Denkmal führt direkt zur aktualisierten Online‑Fassung auf www.pforzheim.de/euthanasieverbrechen. Dort finden sich die neuesten Erkenntnisse der Historiker Brigitte und Gerhard Brändle, die in den vergangenen Jahren weiter geforscht haben. Ergebnis: 364 Opfer aus dem Raum Pforzheim fielen den NS‑Morden zum Opfer – deutlich mehr, als bislang erfasst.
Gedenkkultur mit aktuellem Forschungsstand
„Für Kulturamt und Stadtarchiv war es selbstverständlich, den aktuellen Forschungsstand öffentlich zugänglich zu machen“, betont Claudia Baumbusch, stellvertretende Leiterin des Kulturamts. Die digitale Aufbereitung ermögliche eine dauerhafte, niederschwellige Erinnerung an die Verfolgten und ihre Schicksale.
Archivleiterin Klara Deecke unterstreicht die Bedeutung der neuen Daten: „Die Verfolgungsschicksale aus Pforzheim dem Vergessen zu entreißen, ist auch für unsere Gedenkkultur ein wichtiger Beitrag.“ Die fortlaufende Forschung zeige,