In Pforzheim wurde am 10. November erneut der Reichspogromnacht gedacht. Die Gedenkfeier brachte rund 100 Menschen zusammen, die gemeinsam ein Zeichen gegen Hass und für Verantwortung setzten.
Am 9. November 2025 jährte sich die Reichspogromnacht zum 87. Mal – ein Datum, das in Deutschland untrennbar mit Gewalt, Verfolgung und Zerstörung verbunden ist. Auch in Pforzheim brannten 1938 die Synagoge, jüdische Geschäfte wurden zerstört, Wohnungen geplündert und der alte jüdische Friedhof geschändet. Die Stadt und die Jüdische Gemeinde würdigten die Opfer auch in diesem Jahr mit einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung.
Die Feierstunde fand am 10. November um 11.30 Uhr im ATRIUM des VolksbankHauses statt. Oberbürgermeister Peter Boch begrüßte rund 100 Teilnehmende und erinnerte an die Bedeutung des gemeinsamen Erinnerns: „Wir müssen die Werte, die uns tragen, immer wieder verteidigen: Menschenwürde, Freiheit, Vielfalt und Achtung. Eine offene Gesellschaft ist kein Besitz, sie ist eine Aufgabe.“ Er betonte zudem, dass Erinnerung immer Verantwortung einschließe. „Nie wieder ist kein Satz der Vergangenheit, sondern unser Versprechen an die Zukunft.“
Einen besonderen Beitrag leisteten vier Schülerinnen und Schüler des Hilda-Gymnasiums. Sie stellten ihr mehrjähriges Projekt vor: das FusionBook „Hitler nennt mich Sara“. In dieser digitalen Veröffentlichung wurden die Lebenswege vier jüdischer Hildaschülerinnen – Ida,
Edith, Trude und Lilli – mithilfe von Filmen, Texten, Audioaufnahmen und interaktiven Karten aufgearbeitet. Das Projekt entstand unter der Leitung ihres Lehrers Martin Rühl und ist online unter www.hitlernenntmichsara.de sowie www.spurensuche-pforzheim.de/fusionbook abrufbar.
Musikalisch wurde die Gedenkstunde von Fenella Bockmaier am Klavier begleitet. Nach dem Gebet von Rabbiner Moshe Yudelevitz legten Stadt und Jüdische Gemeinde gemeinsam Kränze am Mahnmal auf dem „Platz der Synagoge“ an der Zerrennerstraße/Goethestraße nieder.
Die jährliche Gedenkveranstaltung wird in enger Zusammenarbeit zwischen der Stadt Pforzheim, der Jüdischen Gemeinde, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Gemeinden (ACG), mehreren Pforzheimer Schulen und mit Unterstützung der Volksbank pur organisiert.
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