Pforzheim und Enzkreis stehen vor einem historischen Schritt: Der mögliche Beitritt zum KVV könnte den ÖPNV grundlegend verändern und Fahrgästen ab 2026 spürbare Vorteile bringen.
Region blickt nach vorn: Pforzheim und Enzkreis beraten über Beitritt zum KVV
Pforzheim/Enzkreis. Der öffentliche Nahverkehr in der Region könnte vor einem großen Wandel stehen. In ihren Dezember-Sitzungen beraten Gemeinderat und Kreistag darüber, ob Pforzheim und der Enzkreis dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) beitreten. Bei einem positiven Votum würde der formale Beitritt am 1. Januar 2026 erfolgen. Der neue einheitliche KVV-Tarif für die Region soll zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026 in Kraft treten.
Der geplante Schritt basiert auf einer zweijährigen Analyse. Ein gemeinsames Gutachten aus dem Jahr 2023 kam zu dem Ergebnis, dass ein Beitritt zum KVV langfristig bessere Chancen bietet als eine Fortführung oder Weiterentwicklung des bisherigen Verkehrsverbunds Pforzheim-Enzkreis (VPE). Ausschlaggebend waren die erwarteten Vorteile bei Angebot, Wirtschaftlichkeit und Attraktivität für Fahrgäste.
Mit dem Beitritt würde das Gebiet des KVV erstmals auf Pforzheim und den Enzkreis erweitert. Dadurch entstünde ein durchgängiger Verkehrsraum vom nördlichen Schwarzwald bis in die Rheinebene. Das Ziel: ein moderner, vernetzter und digitaler ÖPNV, der Barrieren abbaut und Fahrgästen den Alltag erleichtert.
Landrat Bastian Rosenau betont die Bedeutung des Schritts:
„Der KVV bringt
moderne Technik und digitale Lösungen mit. Unsere Bürgerinnen und Bürger profitieren von einheitlichen Tarifen, einfachen Umstiegen und besserem Service. Damit machen wir den Nahverkehr fit für die Zukunft.“
Auch Oberbürgermeister Peter Boch sieht darin einen Meilenstein:
„Wir schaffen ein zeitgemäßes Mobilitätsangebot, das die Region besser vernetzt und klare Vorteile für alle Fahrgäste bringt. Die Zusammenarbeit wird einfacher und effizienter.“
Schon heute kooperieren der VPE und der KVV eng. Diese Partnerschaft soll nun dauerhaft in einen gemeinsamen Verbundraum überführt werden. Auch das Land Baden-Württemberg tritt dem KVV als neuer Gesellschafter bei. Neben dem Land würden dann die Stadt Pforzheim, der Enzkreis, die Landkreise Karlsruhe, Rastatt, Germersheim, Südliche Weinstraße sowie die Städte Karlsruhe, Baden-Baden und Landau angehören.
Nach der geplanten Beschlussfassung wird der neue Gesellschaftsvertrag notariell beurkundet. Am 20. Januar 2026 soll die konstituierende Aufsichtsratssitzung des erweiterten KVV stattfinden. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026 bleiben Fahrpläne und Tarife des VPE unverändert, sodass sich für Fahrgäste zunächst nichts ändert.
Ab Dezember 2026 sollen dann spürbare Verbesserungen folgen: einheitliche Fahrpreise, der Wegfall von Verbundgrenzen, digitale Dienste wie die App KVV.regiomove sowie mehr Komfort. Auch die Mitarbeitenden des VPE werden schrittweise integriert, ihre berufliche Perspektive bleibt gesichert. Nach Abschluss der Übergangsphase wird der VPE aufgelöst.
„Unser Ziel ist klar“, so Boch und Rosenau gemeinsam:
„Wir wollen den Nahverkehr einfacher, verlässlicher und attraktiver machen.“
Content Original Link:
Add comment